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Der seit dem Jahr 1999 laufende Prozess hat auch eine soziale Dimension, national wie international. Wie gut das Bachelor- oder Master-Studium gelingt, ist nicht allein eine Frage der Studienorganisation, sondern auch der sozialen Rahmenbedingungen.
Eine Sonder-Befragung im Rahmen der Sozialerhebungen zeigt: Bachelor-Studierende sind noch stärker als ihre Mitstudierenden in den "alten" Studiengängen auf die soziale Infrastruktur angewiesen. Sie wohnen häufiger im Studentenwohnheim, das BAföG spielt für sie eine wichtigere Rolle, und sie essen häufiger in der Mensa.
Und: Auch Bachelor-Studierende arbeiten nebenbei. Um Konflikte zwischen Studienanforderungen und Nebenjob zu vermeiden, fordern wir, die Gesamtstudiendauer für das Bachelor- und Master-Studium zu erhöhen.
Ein Kernziel des Bologna-Prozesses ist es, die Auslandsmobilität der Studierenden zu erhöhen. Bisher gelingt das nicht.
Die Sozialerhebung zeigt: Eine der größten Hürden für ein Auslandsstudium ist die Finanzierung. Darüber hinaus hängt die Mobilität der Studierenden immer noch stark von deren sozialer Herkunft ab. Durch die straffe Studienordnung verlagert sich der Auslandsaufenthalt stärker ins Master-Studium.
In den 47 Bologna-Staaten ist die Situation ähnlich. Es reicht nicht, dass die Abschlüsse auf Bachelor und Master umgestellt sind. Damit die schätzungsweise 20 Millionen Studierenden im einheitlichen Europäischen Hochschulraum auch wirklich mobil sind, benötigen sie eine solide Studienfinanzierung, bezahlbaren Wohnraum und campusnahe Verpflegung.
Wir fordern die Bildungsminister/innen der Bologna-Staaten auf, die viel zitierte "Social Dimension of the Bologna Process" zu konkretisieren und die Studentenwerke und deren europäische Pendants als offizielle Partner im Bologna-Prozess anzuerkennen.