05.10.2016

IBS Newsletter vom 06.10.2016

Tipps und Informationen Nr. 9 / 2016

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Aus der Arbeit der IBS und des DSW

Empfehlung des Beirats der IBS "Digitale Hochschulbildung - Barrierefreiheit sichern"

Immer mehr Hochschulen ergänzen ihre Präsenzlehre durch onlinebasierte Lehr- und Lernformen. Das schafft mehr zeitliche und räumliche Flexibilität beim Lernen und kommt auch Studierenden mit Behinderungen zu gute. Dies aber nur dann, wenn die Angebote barrierefrei zugänglich sind. Darauf macht der Beirat der IBS in seiner Empfehlung „Digitale Hochschulbildung – Barrierefreiheit sichern“ aufmerksam. Er fordert die Hochschulen auf, die barrierefreie Zugänglichkeit und uneingeschränkte Nutzbarkeit aller E-Learning-Angebote sowie der digitalen Infrastruktur zu gewährleisten.

 

Empfehlung "Digitalisierung der Hochschulbildung - Barrierefreiheit sichern"

 

Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung zum Entwurf des Bundesteilhabegesetzes im Landtag Brandenburg

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) hat zum Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen "Alle inklusive in Brandenburg – Das Bundesteilhabegesetz verbessern" Stellung genommen. Das DSW teilt die Kritik der Fraktion an den geplanten restriktiven Regelungen zum leistungsberechtigten Personenkreis, zum Wunsch- und Wahlrecht und zum Poolen von Leistungen. Darüber hinaus sieht das DSW Änderungsbedarf bei einer Vielzahl weiterer Regelungen, die Studierende mit Behinderungen betreffen.

 

Stellungnahme des DSW zum Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen "Alle inklusive in Brandenburg - Das Bundesteilhabegesetz verbessern", Drucksache 6/4539

 

Aus Hochschulen und Studentenwerken

Uni Würzburg: Fortbildungen für Lehrende

Die Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (KIS) der Uni Würzburg bietet im Oktober 2016 zwei Seminare für Lehrende an. Die Themen: "Barrierefreie PDF-Dokumente" und "Psychische Erkrankungen bei Studierenden". Die Schulung zu barrierefreien PDF-Dokumenten ist auch für Nichtmitglieder der Universität Würzburg zugänglich.

 

Informationen zu den Fortbildungsveranstaltungen

 

Aus den Bundesländern

Hessen: Fachtagung "Übergänge im Lebenslauf von Menschen mit Behinderungen" dokumentiert

Im Juni 2016 führte das Projekt "Inklusive Hochschule in Hessen" die Fachtagung "Übergänge im Lebenslauf von Menschen mit Behinderungen" durch. Die Inhalte und Ergebnisse der Tagung werden in einem Tagungsband veröffentlicht. Vorab stehen bereits die Vortragsfolien der Referentinnen und Referenten auf den Internetseiten des Projektes zur Verfügung.

 

Dokumentation der Fachtagung

 

Mecklenburg-Vorpommern: 250.000 Euro für mehr Inklusion an Hochschulen

In Mecklenburg-Vorpommern startete 2016 das landesweite Projekt "Inklusive Hochschule". Ziel ist es, Lehrende für Inklusionssettings zu sensibilisieren und Studierenden mit Beeinträchtigungen die volle Teilhabe an Hochschulbildung zu ermöglichen. Dazu soll bis Ende 2018 hochschulübergreifend ein "Leitfaden Inklusionsorientierte Hochschulen" erarbeitet und umgesetzt werden. Die Federführung liegt bei der Universität Rostock. Ein weiterer wesentlicher Teil des Projektes ist die Entwicklung von didaktischen Fortbildungen  für das Lehrpersonal aller Hochschulen in M-V. Das Vorhaben ist Teil der Zielvereinbarungen zwischen Land und Hochschulen und wird finanziell vom Land unterstützt.

 

Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur zum Abschluss der Zielvereinbarungen mit den Hochschulen 2016 bis 2020

Zielvereinbarungen des Landes mit den Hochschulen

Projektseite der Universität Rostock

 

Aus Politik und Verwaltung

Bundesteilhabegesetz

Die Bundesregierung hat am 5.9.2016 ihren Entwurf eines Bundesteilhabegesetzes (BTHG) in den Bundestag eingebracht. Am 22.09.2016 nahm der Bundestag offiziell die Beratungen zum BTHG auf. Am 23.9.2016 hat der Bundesrat seine Stellungnahme zum BTHG-Entwurf der Bundesregierung verabschiedet. Bereits Ende August hatte das Deutsche Studentenwerk die geplanten Neuregelungen in einer Stellungnahme öffentlich kritisiert. Die Stellungnahme des Bundesrates greift einzelne Kritikpunkte aus Sicht der Studierenden mit Behinderungen auf. Der Bundesrat fordert z.B. die geplante Regelung zu streichen, nach der Studierende zusätzlich zur Immatrikulation weitere Nachweise ihrer Studierfähigkeit erbringen müssen, um Leistungen zur Teilhabe an Bildung zu erhalten. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert in einem Antrag die Bundesregierung auf, den Gesetzentwurf zu überarbeiten und die Leistungsansprüche u.a. so zu gestalten, dass Leistungen zur Teilhabe auch in jeder Phase der hochschulischen Bildung gewährt werden.

 

Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen (Bundesteilhabegesetz - BTHG) (Drucksache 18/9522)

Protokoll der 1. Beratung des Entwurfes des BTHG im Bundestag am 22. September 2016

Stellungnahme des Bundesrates zum Entwurf des BTHG vom 23. September 2016 (Drucksache 428/16(B) (nicht barrierefrei)

Stellungnahme des Deutschen Studentenwerks zum Entwurf des BTHG

Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen "Mit dem Bundesteilhabegesetz volle Teilhabe ermöglichen (Drucksache 18/9672)

 

Aus Verbänden und Institutionen

Bündnis barrierefreies Studium: Stellungnahme zum Entwurf des BTHG

Das Bündnis barrierefreies Studium hat eine Stellungnahme zum Bundesteilhabegesetz veröffentlicht. Das Bündnis kritisiert, dass der Gesetzentwurf diskriminierende rechtliche Regelungen fortschreibt, neue Zugangsbarrieren errichtet und in einzelnen Regelungen sogar hinter die bereits etablierte Praxis der Gewährung von Leistungen der Eingliederungshilfe für Studierende mit Behinderungen zurückfällt. Zwar begründe der Gesetzentwurf auch neue Rechtsansprüche wie den auf Leistungen der Eingliederungshilfe für ein Studium nach abgeschlossener Berufsausbildung oder für ein Masterstudium. Diese Ansprüche werden jedoch durch die Festlegung diskriminierender zeitlicher und inhaltlicher Vorgaben eingeschränkt.

 

Stellungnahme des Bündnis barrierefreies Studium zum Entwurf des Bundesteilhabegesetzes

 

DVBS Mentoring TriTeam

In einem Artikel berichtet der DVBS über den ersten Durchgang seines Mentoringprojektes TriTeam, das Ende März 2016 zu Ende ging. Ein Jahr lang unterstützten sehbeeinträchtigte Mentorinnen und Mentoren Studierende mit Sehbeeinträchtigungen im Studienalltag und bereiteten diese auch auf den Übergang in den Beruf vor. Die zweite Runde des Peer-to-Peer-Coachings startete im März dieses Jahres.

 

Artikel in horus 2/2016

 

Publikationen

Das Selbstbestimmt Leben-Prinzip und die (nicht-)inklusive Hochschule

Birgit Rothenberg benennt in ihrem Buchbeitrag Handlungsbedarfe zur Herstellung einer inklusiven Hochschule, macht Forschungslücken sichtbar und stellt ein Verfahren vor, mit dem ausgehend von individuellen Problemlagen strukturelle Lösungen für viele Studierende mit Beeinträchtigungen geschaffen werden.

Rothenberg, Birgit (2016): Das Selbstbestimmt Leben-Prinzip und die (nicht-)inklusive Hochschule. In: Bliemetsrieder, Sandro/ Gebrande, Julia/ Jaeger, Arndt/ Melter, Claus, Schäfferling, Stefan (Hrsg.): Bildungsgerechtigkeit und Diskriminierungskritik. Historische und aktuelle Perspektiven auf Gesellschaft und Hochschulen. Weinheim/ München: Beltz/ Juventa, S. 111-128

Studieren mit Beeinträchtigungen

Die Autoren berichten über eine Ausstellung an der Hochschule Esslingen, die die Diskriminierungserfahrungen Studierender mit Beeinträchtigungen visuell wahrnehmbar macht. Der Ausstellung liegen Leitfadeninterviews zugrunde, die im Rahmen einer Masterarbeit an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule durchgeführt wurden. 

Schäfferling, Stefan/ Wehner, Miriam (2016): Studieren mit Beeinträchtigungen. Eine Ausstellung über Diskriminierungserfahrungen von Studierenden an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen. In: Bliemetsrieder, Sandro/ Gebrande, Julia/ Jaeger, Arndt/ Melter, Claus, Schäfferling, Stefan (Hrsg.): Bildungsgerechtigkeit und Diskriminierungskritik. Historische und aktuelle Perspektiven auf Gesellschaft und Hochschulen. Weinheim/ München: Beltz/ Juventa, S. 242-248

 

 

Studium und Behinderung in den Medien

Trau Dich! Sport studieren mit Behinderung

Mit seinem Beitrag auf studycheck.de will der Journalist Daniel Flege Mut machen, sich seinen Traum von einem Sportstudium mit Behinderung auch dann zu erfüllen, wenn man eine Behinderung hat. In einem Video berichtet ein Studierender von seinem Studium mit Handicap an der Sporthochschule Köln.

 

studycheck: Trau Dich! Sport studieren mit Behinderung

 

Deutschlandfunk: Mehr in Möglichkeiten denken als in Grenzen

Studierende mit Behinderungen sind für Thomas Abel eine Bereicherung. Dadurch können man im Lehramtsbereich bereits Dinge exemplarisch denken, die dann im Schulbereich auftreten könne. Abel ist Professor für paraolympischen Sport an der Sporthochschule Köln.

 

Deutschlandfunk: Mehr in Möglichkeiten denken als in Grenzen

 

Termine

Uni Duisburg-Essen: Veranstaltung zu Bewerbungen

Termin: 4. November 2016

Ort: Campus Duisburg

Zielgruppe: Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen

Veranstalter: ABZ - Beratungsstelle der Universität Duisburg-Essen zur Inklusion bei Behinderung und chronischer Erkrankung in Kooperation mit dem Arbeitgeber-Service für schwerbehinderte Akademiker der ZAV

Nach einem Impulsvortrag zum Thema "Chancen eröffnen - Wie können sich Menschen mit Behinderung oder mit Beeinträchtigung durch eine chronische Erkrankung erfolgreich bewerben?" können sich Studierende vom Vertreter der ZAV persönlich beraten lassen.

 

Informationen zur Veranstaltung

 

TU Dortmund: Schnupperstudium

Termin: 8. - 10. November 2016

Ort: TU Dortmund

Zielgruppe: chronisch kranke und behinderte Studieninteressierte, für die der Studienort Dortmund in Frage kommt, sowie Studienanfänger und -anfängerinnen an der TU Dortmund

Veranstalter: DoBuS

Die Teilnehmenden können sich über die Unterstützungsangebote der TU Dortmund für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten informieren, erhalten Informationen u.a. zu Nachteilsausgleichen, Literaturbeschaffung und zur Finanzierung von technischen und personellen Hilfen. Sie können eine Vorlesung besuchen und sich mit anderen behinderten Studierenden austauschen. Das Schnupperstudium findet in rollstuhlzugänglichen Räumen statt und wird bei Bedarf in Deutsche Gebärdensprache übersetzt. Die Teilnahme ist kostenlos.

 

Informationen zur Veranstaltung