01.12.2011

Zusammenarbeit von Hochschulen und Studentenwerken weiter stärken

Die Studentenwerke sind wichtiger Partner im Hochschulraum. Ihre Service- und Beratungsangebote rund ums Studium bilden einen Erfolgsfaktor für den Hochschulzugang und Studienverlauf.

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Die 72. ordentliche Mitgliederversammlung des Deutschen Studentenwerks  (DSW) stellt fest:

 

Hochschulen und Studentenwerke haben in den vergangenen Jahren einen erheblichen Wandel durchlaufen und ihre Zusammenarbeit, insbesondere seit dem gemein­ samen Symposium 2004 zum „Zusammenwirken von Hochschulen und Studenten­ werken", stark intensiviert. Die Einführung der gestuften Studiengänge, die Stärkung der Autonomie sowie die Fortsetzung der individuellen Profilierung der Hochschulen gingen einher mit einem Ausbau und einer konsequenten Abstimmung der Service­ und Beratungsangebote durch die Studentenwerke, bezogen auf die Entwicklungen an den Hochschulen. Die Fortführung der eingeschlagenen Hochschulentwicklung, aber auch die zunehmende Heterogenität von jüngeren Schulabsolventen, international Studierenden bis zu aus der Berufstätigkeit kommenden bzw. Weiterbildungsstudierenden etc. stellen Hochschulen und Studentenwerke auch künftig vor erhebliche Herausforderungen. Die Studentenwerke werden die Hochschulen in ihrer Profilbildung und ihren Strategien über den Ausbau ihrer Service- und Beratungsangebote weiterhin konstruktiv und konsequent unterstützen.

 

Die 72. ordentliche Mitgliederversammlung des Deutschen Studentenwerks (DSW) betont die Schlüsselrolle der Service- und Beratungsangebote der Studentenwerke für Studierende und als Erfolgsfaktor für den Hochschulzugang, einen erfolgreichen Studienverlauf und zugleich für die individuelle Profilbildung der Hochschulen und lädt die Hochschulen in Deutschland daher ein,

 

  • in ihrer individuellen Strategieentwicklung und Profilbildung noch stärker auf die Studentenwerke als originäre Partner zu setzen,
  • die Studentenwerke frühzeitig in ihre Planungen und Entscheidungen der Service- und Beratungsangebote für Studierende einzubeziehen, um die Profilbildung konsequent begleiten zu können,
  • hierzu die institutionelle Vernetzung in Gremien bzw. die informelle Zusammenarbeit der Hochschulen und der Studentenwerke als wesentliche Faktoren für einen erfolgreichen und bedarfsgerechten Ausbau der Service- und Beratungsangebote für Studierende zu fördern,
  • bisher existierende Erfolgsfaktoren und Beispiele guter Kooperation zwischen Hochschulen und Studentenwerken zu analysieren und die Ergebnisse allen zur Verfügung zu stellen.

Begründung:

Service- und Beratungsangebote der Studentenwerke rund ums Studium bilden einen Erfolgsfaktor für den Hochschulzugang und Studienverlauf. Insbesondere angesichts der in den letzten Jahren stark gestiegenen Autonomie, der Internationalisierung und der individuellen Profilierung der Hochschulen, aber auch der neuen gestuften Studiengänge, ist der Bedarf an Unterstützung für Studierende stark gestiegen. Vor allem im Hinblick auf internationale Entwicklungen wurde dies in jüngster Zeit seitens der European University Association (EUA) und der Academic Cooperation Association (ACA) nochmals bekräftigt.

 

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) und das Centrum für Hochschulentwicklung  (CHE) hatten 2004 in einem gemeinsamen Symposium „damit Studieren gelingt! Perspektiven der Zusammenarbeit für das Zusammenwirken von Hochschulen und Studentenwerken" Handlungsoptionen für die Gestaltung von Service- und Beratungsangeboten für Studierende entwickelt. Dabei ging es u.a. um die Fragen, wie zukünftig die Förderung der Studierenden zu gestalten sei, welche neuen Aufgaben anfallen , welche erweiterten Kooperationsformen zwischen Hochschulen, Studentenwerken und Ländern als verantwortliche Finanziers zu entwickeln und welche Stärken bei den Partnern auszubauen seien. In der Folge haben sich vielfältige Formen guter Zusammenarbeit zwischen  Hochschulen  und  Studentenwerken  in der Gestaltung der Service- und Beratungsangebote für Studierende herausgebildet.

 

Mit der 2010 durchgeführten gemeinsamen Konferenz „Die Hochschulstadt" von Deutschem Städtetag, Hochschulrektorenkonferenz und Deutschem  Studentenwerk wurde die bisherige gute Kooperation um die Sichtweisen eines zusätzlichen, aber für die Profilierung der Hoch­ schulen und den Studienerfolg  gleichermaßen wichtigen  Akteurs  erweitert.  Deutlich wurde, wie Hochschulen, Studierende und Studentenwerke zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft, der kommunalen Wohnungsmärkte, der Stadtentwicklung, der Ansiedlung von Unter­ nehmen, der Kaufkraftnachfrage, der kommunalen Kultur etc. beitragen. Auf  der  anderen Seite wurde offenbar, inwieweit zeitnahe, bedarfsgerechte, optimale und gemeinsame Angebotsplanung und -abstimmung der jeweiligen Akteure den Erfolg eines Standortes beeinflus­sen.

 

Angesichts dieser aktuellen, aber auch der künftigen Entwicklungen im Hochschulbereich ist eine noch intensivere Zusammenarbeit von Hochschulen, Studentenwerken und ggf. Kommunen in der Gestaltung der Service- und Beratungsangebote für Studierende notwendig.

 

Daher haben das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und das Deutsche Studentenwerk   unmittelbar  vor  der   Mitgliederversammlung   erneut   ein  gemeinsames   Symposium „Hochschulprofilierung und Studentenwerke" durchgeführt, um eine aktuelle Bestandsaufnahme der Zusammenarbeit von Hochschulen und Studentenwerken zu erzielen. Zudem wurden der Beitrag der Service- und Beratungsangebote für die Hochschulprofilierung, Erfolgsfaktoren in der sowie Formen der Zusammenarbeit , neue Handlungsfelder im Bereich Service und Beratung für neue, heterogener zusammengesetzte Studierendengruppen und individuelle Zuständigkeiten in gemeinsamer Verantwortung identifiziert.

Im Ergebnis werden sowohl die Bedeutung als auch der Bedarf an Service- und Beratungsangeboten für Studierende steigen , neue differenzierte Angebote und eine verstärkte Kooperation und Abstimmung zwischen Hochschulen und Studentenwerken notwendig sein.

 

 

 

72. ordentliche Mitgliederversammlung 

des Deutschen Studentenwerks (DSW)

am 30.11./1.12.2011