22.03.2024

Hoch mit der BAföG-Wohnkostenpauschale!

Sudierendenwerk Rostock-Wismar: 486 Euro durchschnittliche Mietkosten für Studierende auf dem freien Wohnungsmarkt; BAföG-Wohnkostenpauschale soll bei 360 Euro stagnieren; Jahrestreffen dr BAföG-Expert*innen aller Studierendenwerke unter dem Dach des Deutschen Studierendenwerks (DSW) am 21. und 22. März 2024 in Rostock; Studierendenwerk Rostock-Wismar und DSW: „Deutscher Bundestag muss dringend eine Erhöhung der BAföG-Wohnkostenpauschale durchsetzen“

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In Rostock und Wismar haben nach einer bisher unveröffentlichten Studie des Studierendenwerks Rostock-Wismar fast die Hälfte der Studierenden weniger als 750 Euro im Monat zur Verfügung, müssen aber gleichzeitig auf dem freien Wohnungsmarkt 486 Euro Miete im Monat aufbringen. Das Studierendenwerk Rostock-Wismar und das Deutsche Studierendenwerk (DSW) fordern deshalb mit Nachdruck, dass der Deutsche Bundestag bei der angelaufenen 29. BAföG-Novelle dringend eine Erhöhung der BAföG-Wohnkostenpauschale und der BAföG-Bedarfssätze vornimmt.

Das Studierendenwerk Rostock-Wismar ist am 21. und 22. März 2024 Gastgeber der sogenannten Förderungstagung des Deutschen Studierendenwerks (DSW), des Jahrestreffens der BAföG-Expert*innen aus den Studierendenwerken bundesweit, die im Auftrag von Bund und Ländern das Studierenden-BAföG umsetzen. Mehr als 125 BAföG-Abteilungsleiter*innen und -Sachbearbeiter*innen tauschen sich in Rostock aus.

Kai Hörig, der Geschäftsführer des Studierendenwerks Rostock-Wismar, gibt zum Abschluss der Tagung zwei fürs BAföG wichtige Daten vorab bekannt aus einer Studierendenbefragung zum Thema Wohnen, die in Kürze vorgestellt werden soll.

Kai Hörig: „In Rostock und Wismar haben nach eigenen Angaben aktuell fast die Hälfte der Studierenden weniger als 750 Euro im Monat zur Verfügung, und ihre durchschnittlichen monatlichen Mietkosten betragen auf dem freien Wohnungsmarkt 486 Euro.  Die 22. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage mit Daten aus dem Sommer 2021 hat ergeben, dass bundesweit mehr als ein Drittel weniger als 800 Euro im Monat zur Verfügung hat, und dass Studierende im Durchschnitt 410 Euro im Monat für die Miete aufwenden müssen. Man muss also feststellen: Die finanzielle Notlage von Studierenden, wie sie die 22. Sozialerhebung nachweist, bestätigt sich auch für Rostock und Wismar und hat sich inzwischen offensichtlich noch verschlimmert.“

Matthias Anbuhl, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks, ergänzt: „Dass die BAföG-Wohnkostenpauschale nach dem Willen des Bundesbildungs-ministeriums weiterhin bei 360 Euro verharren und im Zuge der angelaufenen 29. BAföG-Novelle nicht erhöht werden soll, ist ein sozial- und bildungspolitischer Skandal. Denn die Mittel dafür hat der Haushaltsausschuss bereitgestellt. Doch das Ministerium will fürs BAföG nur 62 der eingeplanten 150 Millionen Euro investieren; die restlichen Mittel sollen offenbar verfallen.“

Hörig und Anbuhl sind sich einig: „Das Parlament muss eingreifen und dies im weiteren Verfahren beherzt korrigieren. Wir brauchen dringend eine Erhöhung der BAföG-Wohnkostenpauschale sowie auch der BAföG-Bedarfssätze generell. Das sieht der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags genauso.“

Erst am Mittwoch, 20. März 2024, hat das Moses-Mendelssohn-Instituts (MMI) eine neue Studie vorgestellt zu en durchschnittlichen Mietkosten für ein WG-Zimmer für Studierende auf dem freien Wohnungsmarkt. Dafür wurden 90 Hochschulstädten mit mehr als 5.000 Studierenden untersucht. Sie bezahlen im Durchschnitt 479 Euro Miete im Monat für ein WG-Zimmer. Die Studie online:

https://moses-mendelssohn-institut.de/aktuelles/WohnkostenSoSe2024