Tipps und Informationen Nr. 3 / 2017
Tipps und Informationen Nr. 3 / 2017
Aus der Arbeit der IBS und des DSW
IBS-Fachtagung "Barrierefreies Bauen in Hochschulen und Studentenwerken"
Die nächste Fachtagung der IBS wird am 22. und 23. Juni 2017 in Berlin stattfinden. Sie beschäftigt sich mit Fragen des barrierefreien Bauens in Hochschulen und Studentenwerken. Sie richtet sich an Beauftragte und Berater_innen der Hochschulen und Studentenwerke für Studierende mit Behinderungen, Vertreter_innen der Bauabteilungen dieser Institutionen sowie der Landesbaubetriebe, Vertreter_innen von Verbänden sowie Expert_innen für barrierefreies Bauen. Die Ausschreibung der Fachtagung erfolgt Ende April.
Aus Hochschulen und Studentenwerken
Berliner Studentenwerk vergibt Zuschuss zum Start oder Abschluss eines Studiums
Zum dritten Mal vergibt das Studentenwerk Berlin einmalig einen Zuschuss von 1000,- Euro zum Studienstart bzw. -abschluss für das anstehende Sommersemester 2017. Angesprochen sind Studierende, die an einer vom Studentenwerk Berlin betreuten Hochschule immatrikuliert sind und die nachweislich einen finanziellen Bedarf haben, darunter insbesondere auch Studierende mit Beeinträchtigungen. Bewerbungsschluss ist der 15. April 2017.
- berlin.de/bub/sozialberatung/finanzierung/startzuschuss/index.html">Studentenwerk Berlin: Zuschuss zum Start ins Studium [9]
- berlin.de/bub/sozialberatung/finanzierung/abschlusszuschuss/index.html">Studenten werk Berlin: Zuschuss zum Studienabschluss [9]
Universität Düsseldorf veröffentlicht Inklusionsbericht
Prof. Dr. Matthias Franz, Beauftragter für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung, hat einen Bericht "Inklusion an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf" verfasst. Im Bericht werden Ausstattung, Angebote, Aufgabenfelder und Kooperationspartner des Beauftragten beschrieben sowie Ziele und Entwicklungsperspektiven benannt. Ein Fazit des Berichts: "Gleichberechtigung und Zugänglichkeit sind weitgehend dynamische Kategorien, die sich einem fertigen Ist- Zustand entziehen. Um die Ziele von Gleichberechtigung und Barrierefreiheit mit Leben zu füllen, sind Studierende mit und ohne Behinderungen und Hochschulmitarbeiter auf allen Ebenen für die Gestaltung einer inklusiven und von Vielfältigkeit geprägten Hochschule zu gewinnen."
Universität Freiburg eröffnet Hilfsmittelpool für Studierende mit Beeinträchtigungen
Studierende mit Beeinträchtigungen der Universität Freiburg können künftig Geräte aus einem Hilfsmittelpool ausleihen und sie in Lehrveranstaltungen, Prüfungen sowie in Bibliotheken nutzen. Hintergrund der Maßnahme ist, dass es bei der Eingliederungshilfe durch die Sozialhilfeträger immer wieder zu Engpässen kommt. Über den Hilfsmittelpool sollen z.B. Wartezeiten bis zur Bewilligung überbrückt werden oder Geräte für Prüfungen ausleihbar sein, in denen eigene Geräte nicht zugelassen sind.
Für die Beratungspraxis
Erhöhtes Schonvermögen im SGB XII
Zum 1. April 2017 steigt im SGB XII das Schonvermögen für alle volljährigen Personen, die alleine oder in einer sozialrechtlichen Einstandsgemeinschaft leben von 1.600/2.600 Euro und 614 Euro für Partner auf 5.000 Euro pro Person (einschließlich Eingliederungshilfe, Hilfe zur Pflege und Blindenhilfe), für jede weitere unterhaltene Person um 500 Euro.
Aus den Bundesländern
Saarland: Beauftragte für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen gesetzlich geregelt
Seit Dezember 2016 ist das novellierte Saarländische Hochschulgesetz in Kraft. Es enthält nun auch eine Regelung zu den Beauftragten für die Studierenden mit Behinderungen. Hochschulen sind verpflichtet, Beauftragte zu wählen und diesen das Recht auf Information und Mitwirkung in allen Gremien zu gewähren, soweit es in diesen um die Belange von Studierenden mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen geht.
- d=http://sl.juris.de/sl/gesamt/HSchulG_SL.htm#HSchulG_SL_rahmen">Saarländisches Hochschulgesetz, § 7 [13]
- Übersicht über die gesetzlichen Regelungen der Bundesländer zu den Beauftragten für Studierende mit Behinderungen [14]
Mecklenburg-Vorpommern: Strategie der Landesregierung zur Umsetzung der Inklusion im Bildungssystem bis zum Jahr 2020
In ihrer Strategie zur Umsetzung der Inklusion im Bildungssystem in Mecklenburg-Vorpommern geht die Landesregierung auch auf den Hochschulbereich ein. Hier sieht sie neben der baulichen Barrierefreiheit vor allem einen Bedarf an Informationen und Weiterbildungen zum Thema Studium und Behinderung. Sie plant, in einem Leitfaden "Inklusionsorientierte Hochschule" Arbeitsfelder systematisch zu erfassen und Umsetzungsstrategien unter Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten der Universitäten sowie Fach- und Hochschulen des Landes zu benennen. Zudem sollen Fortbildungsmaßnahmen für das Hochschulpersonal in die anstehenden Zielvereinbarungen aufgenommen werden.
Schleswig-Holstein: Runder Tisch "Inklusion an Hochschulen"
Der Runde Tisch wurde einberufen, um landesweit Inklusion an Hochschulen voranzutreiben und einen Austausch zwischen den relevanten Akteuren zu ermöglichen. Neben der Wissenschaftsministerin nahmen der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, die staatlichen und privaten Hochschulen des Landes Schleswig-Holstein, die Vorstände der Allgemeinen Studierendenausschüsse, das Studentenwerk Schleswig-Holstein und weitere Interessierte an dem ersten Treffen teil.
Schleswig-Holstein: Landesaktionsplan verabschiedet
Unter dem Titel "Wir wollen ein Land des Miteinanders" hat die Landesregierung Schleswig-Holstein einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beschlossen. Im Bereich Hochschulbildung formuliert sie u.a. das Ziel, Prozesse und Inhalte des Aktionsplans der Christian- Albrechts Universität zu Kiel als Modell für andere Hochschulen in Schleswig-Holstein umzusetzen. Mit Schleswig-Holstein gibt es nun in 15 Bundesländern Landesaktionspläne.
- oad-publikationen/zcpLandesaktionsplan_Vollversion_Endversion.pdf" target="_blank">Landesaktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Land Schleswig-Holstein [17]
- Zusammenstellung in der Online-Bibliothek der IBS [18]
Aus Politik und Verwaltung
Marburg: Aktionsplan 2017
Die Stadt Marburg hat im Februar ihren Aktionsplan 2017 veröffentlicht. Mit dem Aktionsplan hat die Stadt ein erstes Handlungskonzept zur Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen vorgelegt. In den Handlungsfeldern Bildung und Bauen finden sich eine Reihe von Maßnahmen, mit denen an der Philipps-Universität Marburg ein inklusives Hochschulstudium ermöglicht werden soll.
Aus Verbänden und Institutionen
Friedrich-Ebert-Stiftung: Dokumentation der Konferenz "Inklusiv studieren - Eine Hochschule für Alle"
- FES: E-Paper "Inklusiv studieren. Eine Hochschule für Alle" [20]
- Dokumentation der Veranstaltung im YouTube-Kanal der FES [21]
DAAD: Online-Diskussion zu Auslandmobilität
Der DAAD organisiert im Rahmen seiner Kampagne "studieren weltweit - erlebe es!" derzeit einen Austausch zum Thema "Studentische Auslandmobilität erhöhen!". Vier Zielgruppen stehen dabei im Fokus: Erstakademiker_innen, Studierende mit Beeinträchtigungen, Studierende mit Kind und Lehramtsstudierende. Vom 3. April bis 19. Mai haben alle Interessierten die Möglichkeit, online ihre Geschichten zu teilen und über den Nutzen von Auslandsaufenthalten sowie die vorhandenen Hürden bei der Organisation oder Finanzierung zu diskutieren. Die Ergebnisse dieses Austauschs finden Eingang in die Tagung "Studentische Auslandsmobilität erhöhen! - Soziale Diversität und Lehramt als Herausforderung und Chance" am 19. und 20. Juni in Essen.
Publikationen
Zeitschrift RP Reha mit Schwerpunkt "Studieren mit Behinderung oder chronischer Erkrankung"
In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Recht und Praxis der Rehabilitation (RP-Reha) der Universität Halle befassen sich die Autor_innen u.a. mit dem Stand der Inklusion an deutschen Hochschulen, den rechtlichen Rahmenbedingungen und Pflichten verschiedener Rehabilitationsträger und anderer Institutionen. Interviews und praktische Beispiele geben Einblick in die Arbeit relevanter Akteure.
Sachsen: Dokumentation der Fachtagung "Auf dem Weg zu einer inklusiven Hochschule"
Im Sommer des vergangenen Jahres veröffentlichte das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die Studie "Auf dem Weg zu einer inklusiven Hochschule". Am 26.10.2016 beriet das Staatsministerium mit den untersuchten Einrichtungen - den Hochschulen, Studienakademien, Landesforschungseinrichtungen, den Studentenwerken und der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) - wie die in der Studie gefolgerten Handlungsempfehlungen umgesetzt werden können. Die Tagung ist dokumentiert.
Stipendien und Praktika
Aktion Luftsprung vergibt fünf Stipendien
Die Aktion Luftsprung vergibt für 2017/18 fünf Stipendien für Berufsausbildung und Hochschulstudium an junge Menschen mit schwerer chronischer Erkrankung, wie zum Beispiel Mukoviszidose, entzündliche Darmerkrankungen (insbesondere Morbus Crohn), Multiple Sklerose oder Rheumatoide Arthritis. Stipendiaten werden mit monatlich bis zu 500 Euro unterstützt.
- campus/stipendium/">Aktion Luftsprung: Stipendium für junge Menschen mit chronischen Erkrankungen [25]
Humboldt-Universität: Stipendien für den Übergang vom Studium zur Promotion
Die Humboldt-Universität vergibt im Rahmen der Nachwuchsförderlinien der Exzellenzinitiative sechsmonatige Übergangsstipendien. Das Stipendium richtet sich an hervorragende Absolventinnen und Absolventen oder Studierende kurz vor Abschluss eines Masterstudiums, die eine Promotion anstreben und dient der Vorbereitung eines Promotionsvorhabens. Es umfasst eine monatliche Förderung in Höhe von 800 Euro. Um mehr Promotionsinteressierten mit Behinderung oder chronischer Krankheit den Weg zu einer Promotion zu eröffnen, werden Bewerbungen aus dieser Zielgruppe ab jetzt besonders berücksichtigt. Die nächste Bewerbungsfrist läuft vom 1. April bis zum 15. Mai 2017 für einen Förderbeginn ab 1. August 2017.
International
Europäisches Parlament: Entschließung zu Gebärdensprache und professionellen Gebärdensprachdolmetschern
Das Europäische Parlament hat am 23. November 2016 eine Entschließung zu Gebärdensprache und professionellen Gebärdensprachdolmetschern angenommen. Darin stellt das Parlament u.a. fest, dass die Bereitstellung von professionellen Gebärdensprachdolmetschern zu den in der UN-Behindertenrechtskonvention geforderten angemessenen Vorkehrungen gehört. Diese müssten bereitgestellt werden, um einen gleichberechtigen Zugang zu Aus- und Weiterbildung zu gewährleisten.
ESNsurvey 2017: Accessible Mobility!
Die Umfrage ESNsurvey2017 will herausfinden, mit welchen Schwierigkeiten Studierende mit Beeinträchtigungen in europäischen Austauschprogrammen konfrontiert sind und welche Faktoren die internationale Mobilität unterstützen. Die Umfrage läuft bis zum 26. April 2017.
Studium und Behinderung in den Medien
gv-praxis: Studierendenwerk Hamburg: Tablettwagen für Rollstuhlfahrer
gv-praxis, die Wirtschaftszeitung für professionelle Gemeinschaftsgastronomie stellt den Tablettwagen vor, den das Studierendenwerk Hamburg für die Rollstuhlfahrer_innen unter den Mensagästen entwickelt und gebaut hat. Nachdem sämtliche Hamburger Mensen mit dem patentgeschützten Gefährt ausgestattet sind, kann die Werkstatt des Studierendenwerks auch Fremdaufträge bearbeiten. Dafür werden 1.341 Euro berechnet, ohne Mehrwertsteuer und Transportkosten.
Süddeutsche.de: Passgenaue Lösung
Studierende mit Behinderung sollten gründlich prüfen, welche Hochschule zu ihnen passt. Dies ist die Botschaft eines Artikels, der am Beispiel zweier sehbeeinträchtigter Studierender Unterstützungsangebote von Hochschulen vorstellt.
DSW-Journal: Kämpferisch für Inklusion
Das Journal des Deutschen Studentenwerks stellt in seiner neuen Ausgabe das Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter (BZI) beim Akademischen Förderungswerk (AKAFÖ) Bochum vor
Frankfurter Rundschau: Die Kultstimme der Mensa
Der Artikel stellt u.a. den Mensaservice des Studentenwerks Marburg für sehbehinderte Studierende vor.
Deutschlandfunk: Lehrer und blind
Der Radiosender porträtiert den blinden Lehrer Martin Park, der auf einem Gymnasium Französisch und Erdkunde unterrichtet.
Termine
BHSA-Tagung: Das Bundesteilhabegesetz - Chancen und Risiken in Bezug auf Hochschulstudium
Termin: 12.-14. Mai 2017
Ort: Berlin
Veranstalter: Bundesarbeitsgemeinschaft Hörbehinderter Studenten und Absolventen e.V. (BHSA)
Die Tagung beschäftigt sich mit den Änderungen im Bundesteilhabegesetz bezogen auf den Bereich der Hochschule. Anmeldeschluss ist der 24. März 2017.
Studentenwerk Berlin: Seminar zum Berufseinstieg für Absolventen*innen mit Behinderung und chronischer Erkrankung
Termin: 18. und 25. August sowie 1. September 2017
Ort: Berlin
Veranstalter: Studentenwerk Berlin
Im Seminar werden Bewerbungssituationen trainiert und Fördermöglichkeiten für den Berufseinstieg benannt. Anmeldeschluss ist der 31. Juli 2017.
TU Dortmund: Schnupperstudium für behinderte /chronisch kranke Studieninteressierte
Termin: 7.-9. November 2017
Ort: Dortmund
Veranstalter: DoBuS, Bereich "Studium und Behinderung" des Zentrums für Hochschulforschung der TU Dortmund
Neben der Vorstellung der Angebote der Universität zu Unterstützung Studierender mit Beeinträchtigungen bietet die Veranstaltung auch die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Die Veranstaltung richtet sich an alle chronisch kranken und behinderten Studieninteressierten, für die der Studienort Dortmund in Frage kommt, sowie an Studienanfänger und -anfängerinnen an der TU Dortmund.