Regelstudienzeit einhalten, Leistung zeigen, ein guter Studienabschluss – der Druck, der auf Studierenden lastet, ist groß. Nicht alle können hier standhalten. Wer dann chronisch eigene Grenzen überschreitet und sich überfordert, läuft Gefahr, in psychische Not zu geraten. Das ist auch bei den Studentinnen und Studenten der Universität Kassel so. Unterstützung finden sie bei der Psychosozialen Beratungsstelle (PBS) des Studierendenwerk.
Wie effektiv das Angebot der PBS greift, belegt eine Studie, die das Studierendenwerk Kassel jetzt veröffentlicht. Sie dokumentierte über zwei Jahre hinweg, ob die Beratung den Betroffenen tatsächlich und nachhaltig hilft.
Das Ergebnis ist überaus erfreulich: Fast alle Studierenden, die zwischen 2015 und 2017 mit ihren Problemen zur PBS kamen, waren mit der Beratung zufrieden, mehr als die Hälfte berichtete von geringeren Selbstzweifeln und fühlte sich weniger hilflos. Studierende, die sich beraten ließen, konnten darüber hinaus auch ein halbes Jahr nach der Beratung noch besser mit Stress umgehen als früher.
Die Probleme, mit denen die Studierenden der Universität Kassel zu tun haben, unterscheiden sich dabei nicht von denen anderer Hochschülerinnen und Hochschüler. Das zeigt die 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks für den Arbeitsbereich des Studierendenwerks Kassel. Danach geht es bei Studierenden vor allem um Schwierigkeiten mit dem eigenen Zeitmanagement und mangelndes Selbstwertgefühl, depressive Verstimmungen, Arbeits- und Konzentrationsschwierigkeiten oder Prüfungsangst.
Der „Barmer Arztreport 2018“, den die Barmer Krankenkasse im Februar veröffentlichte, belegt, dass die betroffenen Studierenden möglichst frühzeitig Unterstützung brauchen, damit aus diesen Problemen gar nicht erst Krankheiten wie Angststörungen oder Depressionen erwachsen. Wichtig sind vor allem leicht erreichbare, campusnahe und unbürokratisch organisierte Anlaufstellen.
Die Psychosoziale Beratungsstelle des Studentenwerks ist unter einem Dach mit weiteren wichtigen Anlaufstellen für Studierende im Campus Center auf dem Holländischen Platz untergebracht. Im vergangenen Jahr meldeten sich 434 Studentinnen und Studenten neu zur Beratung an, 2.087 Einzelgespräche wurden geführt.
Die Beratung ist kostenlos, zur offenen Sprechstunde können Studierende ohne vorherige Anmeldung kommen, darüber hinaus gibt es Termine für Einzelgespräche. Selbstverständlich gilt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle Schweigepflicht.