Düsseldorf/Berlin, 24. Februar 2011. Das Deutsche Studentenwerk (
DSW) begrüßt, dass das Land Nordrhein-Westfalen zum Wintersemester 2011/2012 die Studiengebühren wieder abschafft. Der nordrhein-westfälische Landtag hat vor wenigen ein entsprechendes Gesetz in namentlicher Abstimmung verabschiedet.
DSW-Präsident
Prof. Dr. Rolf Dobischat, der selbst an der Universität Duisburg-Essen lehrt, ist erfreut: „Die Studiengebühren im hochschul- und studierenden-reichsten Bundesland Deutschlands wieder abzuschaffen, ist ein Akt der Vernunft. Die Gebühren verteuern das Studium, und sie belasten die Studierenden und ihre Eltern, die den Hauptanteil der Studienfinanzierung in Deutschland stemmen.“
Dobischat weiter: „Heute ist Hochschulbildung eine Art Erbprivileg von Akademikern. Von 100 Akademiker-Kindern studieren 71, von 100 Kindern aus Familien ohne akademische Tradition studieren nur 24. Wir müssen mehr junge Menschen aus Nicht-Akademiker-Familien für ein Hochschulstudium mobilisieren. Da sind Studiengebühren das absolut falsche Signal.“
Studiengebühren seien bundesweit auf dem Rückzug, freut sich Dobischat. „Nach Hessen und dem Saarland schafft auch
NRW sie ab, und Hamburg wird sicher bald folgen. Danach werden nur noch Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern an den Gebühren festhalten – mal sehen, wie lange noch.“
Dobischat sagt: „Für eine vernünftige Finanzierung der Hochschulen zu sorgen, das ist Aufgabe der Länder. Das kann nicht über Gebühren auf die Studierenden abgewälzt werden.“
Gemäß der aktuellen
DSW-Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden musste bisher rund die Hälfte aller Studierenden Studiengebühren bezahlen; sie betragen in der Regel 300 bis 500 Euro pro Semester. Für 59% der Gebührenzahler bezahlen die Eltern, 30% der Studierenden greifen auf Mittel aus eigenem Verdienst zurück, nur 11% nehmen ein Studiengebühren-Darlehen in Anspruch.