Sonderbericht zur 21. Sozialerhebung

Ausländische Studierende in Deutschland

Der Sonderbericht zu ausländischen Studierenden, die für ein Studium nach Deutschland gekommen sind, zeichnet ein genaues Bild der Studien- und Lebenssituation der aktuell 282.000 Bildungsausländer/innen in Deutschland.

Studienland Deutschland

Deutschland ist als Studienland beliebt. Für 57% der Bildungsausländer/innen war Deutschland das Studienland erster Wahl vor den USA und Großbritannien.

Gründe für das Studienland Deutschland sind u.a. die Erwartung damit die eigenen Berufschancen zu verbessern und die hiesige Lebensqualität. Erste und wichtigste Recherchequelle ist das Internet, gefolgt von Familie/Freunden/Bekannten.

Insgesamt sind 73% der Bildungsausländer/innen mit ihrem Leben in Deutschland zufrieden. 66% fühlen sich in Deutschland willkommen. 81% fühlen sich in Deutschland sicher. 84% würden Deutschland als Studienland weiterempfehlen.

Herkunft und Vorbildung

47% der befragten Bildungsausländer stammen aus Europa, 33% aus Asien, 11% aus Amerika, 9% aus Afrika. 

71% kommen aus einem Land mit hohem/gehobenen Einkommen, z.B. China; 29% aus einem Land mit eher geringem Einkommen, z.B. Indien. Daraus können jedoch keine Schlüsse auf die wirtschaftliche Lage des/der einzelnen Studierenden bzw. der Familie gezogen werden.

Das Durchschnittsalter liegt bei 26,3 Jahren. Bildungsausländer sind eher verheiratet als einheimische Studierende, 7% sind Eltern. 48% sind Frauen, 52% Männer.

65% der Bildungsausländer/innen haben mind. einen Elternteil mit Hochschulabschluss, bei 43% sind es beide Elternteile.

63% verfügen bei der Einreise bereits über einen Hochschulabschluss, der oft als solcher anerkannt wird.

Studium

75% der Bildungsausländer studieren an Universitäten, 25% an Fachhochschulen, überwiegend in Master- und Bachelorstudiengängen. Nur 6% sind Austauschstudierende. Die beliebtesten Fächer sind Ingenieurwissenschaft, Mathematik/NaWi und Sprach-/Kulturwissenschaften.

18% haben vor Studienbeginn kein Deutsch gelernt, v.a. Master- und Promotionsstudierende. Für 38% ist die Unterrichtssprache ausschließlich Englisch.

Leben

Mit 776.- Euro/Monat verfügen Bildungsausländer über 140.- Euro/Monat weniger als einheimische Studierende. Die Haupteinnahmequellen sind die Eltern und das Jobben.

49% der Bildungsausländer/innen jobben neben dem Studium. Für anteilige 75% ist dies für den Lebensunterhalt unbedingt notwendig.

Die Wohnungssuche gestaltet sich schwierig und ist auch von negativen Erfahrungen geprägt. Das Wohnheim ist die beliebteste Wohnform, 35% der Bildungsausländer/innen (35%) leben dort bei einer durchschnittlichen Miete von 275.- Euro/Monat.

Die Mensa ist beliebt, 79% der Bildungsausländer besuchen sie fünfmal pro Woche.  

Schwierigkeiten und Unterstützung

Die größte Schwierigkeit ist die Zimmer-/Wohnungssuche. Auch die Finanzierung und die Verständigung in deutscher Sprache sind herausfordernd. Abgenommen haben Probleme im Kontakt zur Bevölkerung und zu Studierenden. Auch die Orientierung im Studiensystem hat sich verbessert.

Wichtige Unterstützungsangebote sind Studienberatung, Deutschkurse, Einführung in Lern- und Arbeitstechniken, Informationen zur Studienfinanzierung, studienbegleitende Tutorien, Vermittlung von Wohnraum und Hilfe im Umgang mit Behörden. Genutzt werden v.a. Welcome-Veranstaltungen. Bei besuchten Kultur- und Freizeitangeboten ist die Zufriedenheit besonders groß.

Zum Hintergrund der Erhebung

Der Sonderbericht „Ausländische Studierende“ ist Teil der aktuellen 21. Sozialerhebung. Die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks ist die größte und traditionsreichste Studierendenbefragung in Deutschland, sie wird vom BMBF gefördert und vom DZHW wissenschaftlich durchgeführt.

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